Fairtrade-School
Rückblick: Wie alles begann…
Ganztagsgrundschule Bruchmühlbach-Martinshöhe –
Erste Grundschule in Rheinland-Pfalz mit dem Titel „Fairtrade-School“
Um den Titel „Fairtrade-School“ zu bekommen und auch zu behalten, müssen fünf Kriterien erfüllt werden, damit der Bewerbung überhaupt stattgegeben wird.
2013 bewirbt sich unsere Schule als „Fairtrade-School“.
Schon vorher haben wir uns immer wieder in kleineren Aktionen für den Fairen Handel von Produkten eingesetzt und den Kindern im Unterricht transparent gemacht, wie wichtig es ist, die Lebensbedingungen der Bauern und Arbeiter in den Entwicklungsländern durch den Kauf fair gehandelter Produkte zu stärken. Bei den Kindern wächst der Wunsch nach größeren Aktionen, um dieses Anliegen nicht nur auf das Schulleben zu beschränken, sondern den Gedanken von „Fairtrade“ auch nach außen tragen zu können. Daraufhin schicken wir im Dezember 2013 unsere Bewerbung als „Fairtrade-School“ zu „TransFair“, dem Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der "Dritten Welt" e.V., der die Kampagne „Fairtrade-School“ organisiert. Doch nun beginnt die eigentliche Arbeit für uns als Schule – das Erfüllen und Nachweisen der fünf Kriterien.
Im Januar 2014, gleich nach den Weihnachtsferien, erfüllen wir Kriterium 1: Die Gründung eines Fairtrade-Schulteams, bestehend aus Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und weiteren Interessierten. Außerdem wird durch die Erstellung eines Fairtrade-Kompasses Kriterium 2 erfüllt. In diesem Kompass wird festgelegt in welchen Bereichen des Schullebens die Thematik des Fairen Handels berücksichtigt und regelmäßig eingebunden werden kann. Zur Erfüllung des Kriteriums 3, der Verkauf und Verzehr fair gehandelter Produkte an der Schule, erhielten wir freundliche Unterstützung des Bündnisses für nachhaltige Entwicklung (BNE), das uns bei der Beantragung und letztendlich auch Bewilligung eines eigenen Eine-Welt-Kiosk hilfreich zur Seite stand. In unserem kleinen rollbaren Verkaufsstand bieten wir seitdem etwa alle 14 Tage in ein Sortiment an Schokolade, Fruchtgummis, Trinkschokolade, Cashews und anderen Leckereien sowie wechselnde Non-Food-Produkte aus Fairem Handel zum Verkauf an.
Immer wieder gelingt es den Lehrerinnen und Lehrern an der Schule, das Thema des Fairen Handels auch in den Unterricht einzubinden, in Musik, Kunst, Religion, Englisch aber auch fächerverbindend in kleineren Unterrichtsprojekten. So erfüllen wir das Kriterium 4, die Einbindung des Themas „Fairer Handel“ im Unterricht.
Regelmäßig unterstützt unsere Schule vielfältige Aktionen von Fairtrade Deutschland. Im Mai 2014 unterstützen die damaligen 1. und 2. Klassen die Kampagne „Fair in den Tag“ und laden die Vorschulkinder der benachbarten Kindertagesstätte nach dem geplanten Unterrichtsbesuch zu einem fairen Frühstück ein. Die Vorschulkinder nehmen dieses Angebot mit Begeisterung an. Mit einem Foto dieser Aktion, das wir an „TransFair“ schicken, gewinnen wir eines von fünf Überraschungspaketen. Außerdem wird uns mitgeteilt, dass unsere Frühstücksidee mit Foto in den neuen Aktionsleitfaden der Kampagne „Fairtrade-School“ aufgenommen wird.
Am 26.9.2014 beteiligt sich die ganze Schule an der Kampagne „Banana Fairday“, um den Verkauf von fair gehandelten Bananen in den Geschäften zu verstärken. In allen Klassen wird für eine Woche die Banane in den Mittelpunkt gerückt. Es wird gesungen, gebastelt, Plakate werden erstellt, Flyer verteilt und zum Schluss stellen alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam eine Fairtrade-Banane auf dem Schulhof nach. Eine großartige Aktion für den Fairen Handel und ein Zeichen des Zusammenhalts der ganzen Schulgemeinschaft. Mit diesem Foto gewinnt die Schule eine Eisparty für alle Schülerinnen und Schüler. Damit erfüllen wir auch Kriterium 5: „Mindestens einmal im Schuljahr muss es eine Schulaktion zum Thema Fairtrade geben.“
Über die verschiedenen Aktivitäten rund um das Thema „Fairer Handel“ berichtet das Schulteam regelmäßig im Fairtrade-Blog. Dort werden alle Aktionen zum Fairen Handel dokumentiert. Es steckt also jede Menge Arbeit hinter einer Bewerbung als „Fairtrade School“.
Am 15. Oktober 2014 erhält die Schule von der Kampagnenleiterin, Frau Maike Schliebs endlich die ersehnte Nachricht, dass alle fünf Kriterien erfüllt sind.
Nach den Herbstferien startet die Planung der Auszeichnungsfeier, die - fast ein Jahr nach Bewerbungsstart - am 3. Dezember 2014 stattfand – eine würdige Feier mit vielen eindrucksvollen Beiträgen.
Die Grundschule Bruchmühlbach-Martinshöhe ist damit die erste Grundschule in Rheinland-Pfalz, die als „Fairtrade-School“ ausgezeichnet wird und zu diesem Zeitpunkt sogar die erste Schule in der gesamten Westpfalz.
Rückblickend haben wir in den letzten Jahren viele Ideen entwickelt, Ziele verfolgt und damit viel erreicht. Wenn die Schülerinnen und Schüler die Lehrkräfte darauf ansprechen, ob der Kaffee auch fair gehandelt ist oder Eltern beim Einkaufen von ihren Kindern darauf aufmerksam gemacht werden, doch lieber die Fairtrade-Banane in den Einkaufswagen zu legen statt einer anderen, dann hat die Schule schon einiges bewirkt – im Bewusstsein der Lehrkräfte, der Kinder sowie in den Familien.
Alle zwei Jahren überprüft „TransFair“, ob die Schule nach wie vor alle Kriterien als „Fairtrade-School“ erfüllt. Wenn es unserer Schule wie bisher an Ideen zum Thema „Fairtrade“ nicht mangelt, sind wir auf einem guten Weg.
Für die nächsten Jahre wünschen wir uns weiterhin, dass Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer wie auch die Eltern mit dem gleichen Engagement für den Fairen Handel unsere Schule und damit auch die Aktionen von „TransFair“ unterstützen.
Weitere Informationen finden Sie auch unter:
Unseren Fairtrade-Blog finden Sie hier:
Ganztagsgrundschule Bruchmühlbach-Martinshöhe | Fairtrade Schools (fairtrade-schools.de)
und hier unser Fairtrade-Lied: